Schwester Ina
Über 7.000 Kinder ins Leben geführt

Schwester Ina (1895-1980) war ein Segen für die Kempener Kinder. Die katholische Ordensfrau hat von 1935-1971 im St. Annenhof-Kindergarten über 7.000 Mädchen und Jungen der Stadt ins Leben geführt. Und das auf unnachahmliche Weise. „Sie war eine Institution“, erinnerte sich Ex-Bürgermeister Karl-Heinz Hermans, der seinerzeit zur ersten Kindergarten-Gruppe gehörte, die Schwester Ina leitete. Wegen ihres positiven Wirkens hat das kinderliebende Ehepaar Wolters 2003 die Stiftung ins Leben gerufen.

Schwester Inas Lebenslauf

Schwester Maria-Ina hatte acht Geschwister. Sie besuchte die Volksschule in Duisburg-Meiderich und trat mit 20 Jahren ins Noviziat der Schwestern „Unserer Lieben Frau“ in Mülhausen ein. Sie arbeitete in verschiedenen Kindergärten ihrer Kongregation und erwarb am 13. April 1929 die staatliche Anerkennung als Kindergartenleiterin. Von 1935 bis 1970 leitete Schwester Maria-Ina den katholischen Kindergarten im St. Annenhof in Kempen. Während der Kriegsjahre erlangte sie die „missio canonica“. Im Zeugnis ihrer Abschlußprüfung heißt es: „Schwester Maria-Ina besitzt eine besonders ansprechende Art, mit den Kleinen, die aus dem 1. Schuljahr kamen, umzugehen. Lehrton, Darbietung, Erklärung, Nutzanwendung, Fragestellung, alles entsprach der Auffassungskraft und dem Verständnis der Kinder, die ganz bei der Sache waren.“

Geboren: 8. Oktober 1895 in Meiderich

Profess: 10. April 1918 in Mülhausen

Gestorben: 16. Januar 1980 im St. Annenhof

"Sie war eine Institution."

Karl-Heinz Hermans - Ehemaliger Bürgermeister Kempens

„Aus ihrem Innern strahlten Freundlichkeit, Güte und große Bereitschaft in allen Dingen, ob es für die Gemein­schaft oder für Fremde war, sie war die verkörperte Liebe.“

Eine Mitschwester über Schwester Ina

Im Kempener Kindergarten widmete sich Maria-Ina voll und ganz der ihr gestellten Aufgabe. Eine Mitarbeiterin schrieb: „Viele Jahre habe ich mit Schwester Maria-Ina zusammenarbeiten dürfen. Dabei habe ich Ihre Einsatzfreude, ihren frohen Sinn und ihre Liebe zu den Kindern bewundern dürfen. Der Heiland, der die Kinder zu sich rief, wird der guten Schwester Ina alles vergelten, was sie an einer schier unermesslichen Kinderschar um Gottes und Mariens Willen getan hat.“

Schwester Maria-Ina war die Seele im St. Annenhof, auch noch, als sie schon ihre Haupttätigkeit im Kindergarten aufgegeben hatte und krank wurde. Eine Mitschwester äußerte sich: „Sie war immer da. Wenn wir von der Arbeit in den Gruppen oft müde und mit Sorgen zur Klausur kamen, war sie da, um uns anzuhören und Freude und Leid mit uns zu teilen. Ihre gesunden Ansichten und Lebenserfahrungen waren sehr oft ein Wegweiser oder ein Balsam in Stunden der Enttäuschung.“

Im Jahre 1978 feiert Schwester Maria-Ina, 83-jährig, ihr diamantenes Jubiläum: „Es sind so viele, denen ich noch meine Fürbitte schulde und die ich auch heute noch begleiten muss.“

Schwester Inas Tod war ein ruhiges und zugleich mutiges „Heimkehren ins Vaterhaus“. Sie bat selbst um das Sterbekreuz und war sichtlich erfreut, als Propst Dr. Josef Reuter die letzten Gebete vorsprach und ihr den Segen erteilte. An ihrem Namenstag, dem 21. Januar, dem Fest der hl. Agnes, gaben Ihr die Mitschwestern und viele Trauergäste das letzte Geleit zum Klosterfriedhof in Mülhausen.